Der “nette“ Typ – Nice Guy
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31. Oktober 2024Die Venuspflanze - Sauerklee
Die Tagundnachtgleiche ist vorüber; die Dunkelheit nimmt zu, der Herbst ist da. Die Tagundnachtgleiche repräsentiert uns den zyklischen Rhythmus von Tod- und Wiedergeburt.
Die weibliche Verkörperung der Natur ist die Göttin Freya – im April ist die freudige Erscheinung Ostara. Sie ist die Morgenröte des stärker werdenden Lichts, die Fruchtbarkeit, die Liebe-Venus - und die Auferstehung. Eines ihrer Symbole ist das Ei – es steht für Unschuld – zwei ihrer Tiere sind der Hase-unerschöpfliche Fruchtbarkeit- und der Kuckuck-Glück und Unsterblichkeit- Im Allgemeinen ist der Frühling eine Zeit der Lust und man sich dieser Lebenslust hingeben mag, entscheidet jeder für sich selbst. Im September ist es die Göttin Demeter-Ceres- sie ist die Rückschau auf den Samen, den man gesät hat und die Ernte, die nun daraus entsteht. Als Kornmutter ist sie für ertragreichen Ernten und die Ernährung des Körpers zuständig, sie ist auch die spirituelle Mutter und Ernährerin des Geistes.
Der Sauerklee mit seinem feinen Gespür erahnt weit im Voraus ein kommendes Donnerwetter. Die Pflanze fördert das Wiedererkennen und Erleben der Wichtigkeit eines jeden Einzelnen und zeigt auf, dass alles miteinander verbunden ist.
All jenen die sich dieser Botschaft mit Freude hingeben, ihr einen Raum verschaffen und sie willkommen heißen, werden mit Gewissheit die Pflanze der Venus kennen: den Sauerklee – auch Oxalis acetosella
Im Volksmund wird er auch Hasenbrot, -klee, -moos, Himmelsbrot, oder Waldsauerklee genannt. Er ist reich an Kaliumoxalat -Kleesalz- und enthält geringe Mengen Oxalsäure, was in größeren Mengen steinbildend wirken und Gicht und Rheuma verstärken kann.
Himmelsbrot ist die schattenverträglichste Blütenpflanze unserer Heimat und vor allem im Wald zu finden.
Sie schleicht sich oft aber auch mit anderen Pflanzen beim Kauf mit ein. So auch bei mir – und von Jahr zu Jahr erwacht sie im Frühling auf meinem Balkon in meinen verschiedensten Blütenpötten aufs Neue wieder zum Leben. Ich bin fasziniert von dieser einzigartigen Regenerationskraft dieser Pflanze.
Von daher erklärt sich mir auch ihre heilwirkende Kraft.
Ihre Blätter samt Stielen wirken harntreibend und durstlöschend. Natürlich sollte man wegen der enthaltenen Oxalsäure nicht zu große Mengen davon verzehren.
“Wie Paracelsius einst sagte, die Dosis macht aus, dass es kein Gift ist“
Zurück zum “vor dem Donnerwetter“ denn der Sauerklee bildet ein unterirdisches, horizontales stark verzweigtes Wurzelwerk und bildet so viele kleine bis größere grüne Teppiche.
Das ist ein Hinweis auf seine harmonisierende Wirkung und Unterstützung des Stoffwechsels der Verdauungsorgane.
Ich persönlich nutze Sauerklee gern für meine Magen-Darm-Gesundheit: bei Sodbrennen, Blähungen, Bauchschmerzen- und bei Reizdarm. Es hilft jedoch auch bei äußeren und inneren Geschwüren, Geschwülsten, Tumoren und bei Hautproblemen.
Sauerklee ist eine Wetterblume und lebt einen offensichtlichen Rhythmus, denn er reagiert höchst sensibel auf seine Umwelt.
Vieles davon konnte beobachtet werden:
Das Erwachen dieses Pflenzenwesens beginnt gegen 9 Uhr morgens mit dem pendelartigen Schwingen und dem horizontalen Aufklappen der Blätter und dem Aufrichten und Öffnen des Blütenköpfchens.
Gegen 17 und 18 Uhr, zur Dämmerungszeit, werden die Blätter dann wieder eingeklappt, die Blüten geschlossen und ihre Köpfchen zur “himmlischen Ruh“ gesenkt.
Haben wir feuchtes Wetter oder es droht gar ein Donnerwetter oder genauso bei großer Wärme oder Sonneneinstrahlung, werden die Blätter dicht an den Stängeln gesenkt und sie formen so eine dreiseitige schützende Pyramide.
Bei Hitze ist es ihr Schutz gegen allzu starke Ausdünstung von Wasserdampf aus ihrem Speicher.
Im Gegenzug ist die Pflanze aber auch in der Lage, ein “to much“ an Wasser über ihre Blätter abzugeben. Dies deutet darauf hin, dass sie Wasserhaushalt regulierend, harntreibend, ausschwemmend, entgiftend, blutreinigend, Lymphfluss anregend und Stuhlgang regulierend wirkt.
Damit hilft der Sauerklee bei Wasseransammlungen, Lymphschwellungen, Neigung zu Stauungen, Verstopfung und bei Schwermetallbelastung.
Sein saurer, leicht zitroniger Geschmack ist ein Indiz für den Einsatz als Nierenmittel. Er lindert Sodbrennen, saures Aufstoßen, Gastritis, Übersäuerung und schützt so vor Gicht.
Besteht zudem eine Tendenz zu sauren Gemütszuständen, kann seine Einnahme auch unterstützend wirken.
Bei Disharmonien, die einem Periodizität-Rhythmus folgen, bei Wetterfühligkeit und allgemein bei Kopfschmerzen, Migräne, Unterleibs- und Gebärmutterschmerzen oder auch bei Augenerkrankungen, kann der Sauerklee angewandt werden.
Sein blitzartiges Zusammenfalten der Blätter bei drohendem Donnerwetter, ist als eine Schockreaktion zu verstehen.
Bei einem Schock kommt es zu einer Ausfällung von Oxalsäurekristallen, die eine Nierensteinbildung begünstigen.
Nierensteine sind Donner- und Angststeine.
Sauerklee kann auch bei durch einen Schock hervorgerufener Starre oder dem Todstellreflex angewendet werden.
Die dreizähligen «Kleeblätter» und deren Grün mit dem großen Gelbanteil verweisen zudem auf einen Einsatz bei Leber-, Gallen-, Nieren- und Darmstörungen und Magenproblemen, sogar bei Koliken und bei Störungen im Drüsensystem kann er heilend wirken.
Die lang gestielten, fünfzähligen, zart weißen – Mond – bis zart rosanen – Venus – Blüten, besitzen eine rötlich-violette Aderung und am Grund der Blüte ist ein gelblicher Fleck erkennbar –die Form- und Farbgebung verweisen auf die weibliche Gebärmutter.
Damit schreibt man der Pflanze eine regulierende, entkrampfende Wirkung zu. Es dienst somit auch zur Linderung von krampfartigen Menstruationsbeschwerden an. Die weißen Blüten stärken zudem das Nervenkostüm und sind einsetzbar bei innerer Unruhe, Nervosität und auch als Unterstützung bei Schüttellähmung durch Parkinson.
Die Botschaft des Sauerklees an die Menschheit bedeutet ganz klar, dass die Zukunft nicht in Stein gemeißelt ist – Das Zukunftsgeschehen verändert sich täglich, ist durch uns bewusst veränderbar und besitzt unterschiedlich verlaufende variable Strömungen, die wiederrum ineinander übergehen und sich aber auch wieder trennen können – sowie mehrere nebeneinander fließende, schlängelnde Wasserströme. Einige der Wasserwege werden versiegen, andere werden gemeinsam ihr Ziel erreichen.
Es ist Wichtig zu verstehen, dass das Ideal der Individualität, auf das wir uns als moderne Zivilisationsmenschen so fixiert haben, uns blendet, denn alles ist eine Illusion, entstanden aus den Wunden, die wir uns selbst zugefügt haben. Der Glaube, die Natur sei eine Bedrohung und der Mensch sich als etwas anderes – und nicht als Teil des Miteinanders, des ewigen Werdens und Vergehens, abgetrennt vom pulsierenden Leben um ihn herum, das bedeutet ein folgenschwerer Verlust von Mut und Lebensfreude und verhindert den Kontakt zum Fluss des Lebens.
Der Sauerklee fordert dich auf mit ihm zu fließen und dich dem Lebensstrom hinzugeben. Mit seinen nach innen gerichteten herzförmigen Blättern unterstützt er dich in Phasen der Veränderung, in der Herzenstiefe so wichtig ist. Er führt dich, wenn sich alles um dich herum verändert und du deinen Weg neu definieren musst.
Der Schlüssel zum vollkommenen Glück liegt darin, wiederzuerkennen, dass die größte Kraft der Veränderung nicht in der Individualität, sondern im Kollektiv steckt, im gemeinsamen Erschaffen. Die Kraft unserer Gedanken und deren Suggestionen sind mächtige Werkzeuge.
Erinnere dich wieder an all das, was möglich ist. Löse dich von destruktiven Gedankenkonstrukten, die durch deine Ängste, Unsicherheit und Wut produziert werden, und meist sowieso nie eintreffen und versuche die zu wandeln. So stärkst du die Schöpfungskraft in dir als Menschen, in Verbindung von Geist und Natur.
Erkenne und erlebe wieder die Wichtigkeit eines jeden Einzelnen und die Verbindung im großen Ganzen.
Aufgrund seiner Oxalsäure verfügt der Sauerklee über eine starke Wirkung. Diese kann, wenn man ihn regelmäßig und über einen längeren Zeitraum von mehreren Monaten einnimmt, zu Reizungen im Magen-Darm-Bereich oder zur Bildung von Nierensteinen führen. Bei einer Tendenz zu Nierensteinbildung oder auch bei Gicht sollte deshalb kein Sauerklee konsumiert werden.
Für alle anderen sind kleine Mengen frische oder getrocknete Blätter empfehlenswert, etwa als Beigabe in Salaten, Suppen Smoothies und Saucen.
Für einen Tee überbrüht man 1 TL Blätter mit einer Tasse Wasser; 3–5 Minuten ziehen lassen. Über den Tag verteilt schluckweise trinken. Nach zwei Wochen mindestens eine Woche pausieren und bei Bedarf so lange wiederholen, bis eine Besserung eintritt.
Für äußerliche Anwendungen eignet sich das frische zerquetschte Kraut, der Tee, eine verdünnte Tinktur sowie Presssaft. Ein Tuch oder eine Kompresse darin tauchen und dieses auf die betroffenen Körperstellen auflegen und mit einem weiteren, trockenen Tuch bedecken. Auflagen mit Tinktur oder Presssaft fühlen sich zuerst kühl an, aber danach wird die Durchblutung angeregt und mündet nach einigen Minuten in einem angenehmen Wärmegefühl. Die Auflage kann man 15 bis 60 Minuten, je nach Befinden, einwirken lassen. Bei schmerzendem Unterleib, Magen-Darmbeschwerden, Spasmen der Muskulatur, Nierenentzündungen und Hauterkrankungen, ist eine tägliche Auflage ratsam bis zur erwünschten Heilung.
~Danke Mutter Erde für dieses heilendende Kraut~
Die Dosis macht das GIFT